RÖDER<br>atelier - galerie
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(von Rüdiger Klein, EK)

... Im Rathaus selbst, um in die Kunstmetropole an der Altmühl zurückzuführen, findet man, gerade so, als wollte die Stadtverwaltung ihre Bürger zukünftig innig umarmen, von Tanja Röder einen überlebensgroßen Eichenblock, den die in Pfaffenhofen lebende Holbildhauermeisterin mit dem Titel "Liebe-Fusion" versehen hat. Aber Liebe und Fusion, könnte das nicht auch das neue Leitbild des Eichstätter Rates sein?
Jedenfalls ist die gut über zwei Meter hohe Holzskulptur Röders, die die Bildhauerin aus einer Eiche gesägt hat, die ihr in ihrer ursprünglichen Heimat, der Rhön, geschenkt wurde, im Rathaus auf dem ersten Treppenabsatz aufgestellt, und daran darf vorbeigehen, wer den Amtstuben und dem Sitzungssaal zustrebt.
Ein wenig mehr Luft rund um die verschlungene Skulptur, die Röder mit einer Lasur aus Leinöl und Ölfarbe übergangen hat, damit die Einheit der Zweiheit dokumentiert sei, hätte "Liebe-Fusion" schon vertragen können. Denn, so die Bildhauerin im Gespräch mit dem EK, die Figur will von allen Seiten betrachtet sein, sie hungert nach Berührung durch den Betrachter.
Mittlerweile arbeitet die gelernte Holzbildhauerin, die mit der Natur und dem englischen Bildhauer Henry Moore ihre großen Vorbilder schnell genannt hat, jedoch auch mit Stein und Bronze und sie ist international erfolgreich.
Zum Gespräch trifft man sie dann auch gerade einmal so zwischen Kofferaus- und -einpacken an. In Damaskus hat sie eben erst zwei Holzskulpturen geschaffen, und schon soll es weiter gehen nach Kanada, wo Röder drei monumentale Marmor-Skulpturen fertigen wird.